Die Erntezeit bringt uns in Südtirol nicht nur herrliches frisches Obst, Traubensaft und jungen Wein. Es ist auch die Zeit, in der ein Teil der Früchte zu Obstbränden verarbeitet wird. 

Schnaps ist nicht jedermanns Sache. Doch obwohl die Nachfrage insgesamt gesunken ist, stehen hochgeistige Getränke bei Kennerinnen und Kennern nach wie vor hoch im Kurs. Die allgemeine Qualität der Produkte ist dadurch gestiegen, denn der geübte Gaumen entdeckt vielfältige Nuancen und Feinheiten. 

Wann, wo oder von wem das Schnapsbrennen entwickelt wurde, lässt sich nicht genau sagen. Das Verfahren der Alkoholdestillation wurde aber im Mittelalter deutlich verbessert. Der Name lautete damals „aqua ardens“, also „brennendes Wasser“. Den ersten großen Boom erlebte das „Feuerwasser“ aber nicht wegen seines Geschmacks und auch nicht wegen seiner berauschenden Wirkung, sondern als Medizin. Die großen Ausbrüche der Pest führten zu einer hohen Nachfrage, da man im Mittelalter der Ansicht war, dass Schnaps ein gutes Mittel gegen die Pest sei. Die Nebenwirkungen dieser „Medizin“ hinterließen jedoch ihre Spuren und so kam es bereits im Spätmittelalter in vielen Städten und Ländern zu Gesetzen, um die „Trunksucht“ einzudämmen. Auch heute noch garantiert die Maxime „kleine Menge, großer Genuss“ sorglose und lange Freude am Genießen guter Schnäpse.

Klassiker unter den heimischen Obstbränden sind Birnen-, Zwetschken-, Marillen- und Apfelschnaps und natürlich der Treber, also Grappa. Daneben gibt es eine reiche Palette von Himbeere und Hagebutte über Enzian und Wacholder bis hin zu ganz speziellen Kreationen. 
Regelmäßig werden die interessantesten und besten Schnäpse der Südtiroler Hersteller auf Messen ausgestellt und bei internationalen Wettbewerben prämiert. 

Wir haben unseren eigenen Schnaps, den Säuberbua, eine harmonisch abgerundete Kombination aus Golden Delicious und Enzian.

Zum Wohl!