Ab Februar merkt man immer deutlicher, dass die Tage wieder länger werden. Auch wenn sich noch eine Schneedecke über das Ridnauntal breitet, dauert es nicht mehr lang bis das Leben in die Natur zurückkehrt. 
Früher hatte diese Zeit eine große Bedeutung für die Bauern. Der 2. Februar war bekannt als „Mariä Lichtmess“ und markierte als vierzigster Tag nach Weihnachten das endgültige Ende der Feiertage. An diesem Tag begann das „Bauernjahr“, denn allmählich wurden die landwirtschaftlichen Arbeiten wieder intensiver. An Lichtmess bekamen auch die Knechte und Mägde ihren Jahreslohn. Sie verpflichteten sich jeweils für ein Jahr zur Arbeit und bekamen dafür Unterkunft und Essen und am Ende des Jahres den vereinbarten Lohn. Oft wurden statt eines Geldbetrags zumindest teilweise Sachleistungen vereinbart, z. B. neue Kleidungsstücke. Um Lichtmess hatten sie einige wenige Tage frei. Viele vergnügten sich auf Märkten und gaben oft einen großen Teil ihres ohnehin bescheidenen Lohns gleich wieder aus. An Lichtmess konnten sie auch ihre „Herren“ wechseln, weshalb der Tag auch als „Schlengeltag“ (von schlenkern) bekannt war. Die Bäuerin begrüßte die neuen Knechte und Mägde mit einer besonderen Speise, den „Kniakiachln“, das sind mit Preiselbeermarmelade gefüllte Bauernkrapfen. 
Aber auch andere Bräuche wurden an Lichtmess gepflegt. Bei der Kerzenweihe wurde der Jahresbedarf an Kerzen in der Kirche gesegnet. Sie waren als Lichtquelle sehr wertvoll. Außerdem begleiten Kerzen auch rituell den Jahreslauf und werden bei Taufen, Erstkommunion und an Ostern angezündet. Die Bauern verwendeten früher auch „Wetterkerzen“, um bei Unwettern Schaden vom Hof abzuwenden. So genannte „Wachsstöckel“ wurden als Glücksbringer in Ehren gehalten. Es handelte sich um dünne lange Herzen, die kunstvoll aufgerollt wurden und als geweihte Kerzen vor Krankheit und Unglück schützen sollten. 
Viele Bräuche sind heute in den Hintergrund getreten. Knechte und Mägde gibt es schon lange nicht mehr und auch die Kerzen haben nicht mehr denselben Nutzen. 
Wir erwarten in diesem Jahr den Frühling mit besonderer Ungeduld, denn dann können wir wieder unsere Gäste begrüßen.
Bis dahin bleiben sie gesund und zuversichtlich!