Eine alte Bergbau-Sage berichtet, dass in Valtigl in Ridnaun ein Venedigermandl einst ein Trögl, also ein Gefäß zum Goldwaschen, unter der Erde eingebaut hatte. Jeden Herbst kam er, um das Gold zu holen, das sich darin abgesetzt hatte. So geheimnisvoll wie er gekommen war, so still und leise verschwand er dann nach einigen Tagen wieder. Viele haben nach dem versteckten Trögl gesucht, aber gefunden hat bisher es niemand.

Tatsächlich gibt es viele Legenden und Sagen über so genannte „Welsche“ oder „Venedigermandln“, die in Stollen und Höhlen nach Schätzen suchten. In den Geschichten sind sie meist exotische Einzelgänger, die besser über den Bergbau Bescheid wissen als die Einheimischen selbst und die mit Taschen voller Kostbarkeiten wieder klamm heimlich verschwanden. Immer wieder sind sie mit dem Teufel im Bunde oder verstehen sich auf Zauberkunst. Ein wahrer Kern dieser Sagen könnte sein, dass im Mittelalter und in der frühen Neuzeit tatsächlich Fremde aus dem Süden bis nach Deutschland kamen, um nach seltenen Bodenschätzen suchten, wie z. B. nach Kobalt, das in Venedig zur Herstellung von blauem Glas benötigt wurde, oder nach Braunstein, der ebenfalls für Glas- und Keramikerzeugung gebraucht wurde.
Woher diese „Venedigermandln“ kamen, was sie genau suchten und wohin sie wieder verschwanden werden wir wohl nie erfahren.